Raumtemperatur-Regelung
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Vorleistungen für eine Raumtemperatur-Regelungsanlage
  • Kaltwasser bzw. Heizungswasser ist mit errechneter Vorlauftemperatur und Menge zur Verfügung zu stellen.
  • Der Systemvordruck muss dem Fließwiderstand des Regelorgans (Hahn, Ventil), der Register mit deren Anbindung, sowie des Rücklauf-Systems beinhalten.
  • Der Fließwiderstand ist beim 4-Leiter-System für das Kaltwasser-Sekundärnetz, wie auch für das Heizungswasser-Sekundärnetz (z.B. 18°C und 40°C) zu errechnen, da der Rohrreibungswiderstand temperaturabhängig ist (Verhältnis ca. 1,25 : 1,0).
  • Wegen Infiltration von feuchter Luft in die Räume ist die Kaltwasser-Vorlauftemperatur dem Taupunkt der Kühldecken anzupassen (Vorlauftemperatur-Regelung).
  • Der Kondensatwächter an der Kühldecke ist ein Sicherheitsorgan und kein Regler (Funktion: ein-aus).
  • Die Raumtemperatur-Regelung geschieht über eine Wassermengen-Veränderung. Demzufolge muss die Anlage vor Inbetriebnahme geprüft und entlüftet werden - Luftblasen verursachen zudem Geräusche und oftmals hydraulische Schläge.
 Anforderung an die Raumtemperatur-Regelungsanlage:
  • Erreichen und Einhalten einer Soll-Raumtemperatur
  • Raumtemperaturen auf Wunsch individuell regeln (Sollwertverstellung in Einzelräumen)
  • Keine Taupunktunterschreitung an der Kühldecke
  • Keine unbehaglich hohen Deckentemperaturen im Heizbetrieb
  • Keine Fließgeräusche verursachen
  • Auf Wunsch zentrale Vorgaben verarbeiten (Sommerkompensation, Nachtschaltung)
  • Auf Wunsch Weiterleitung von Istwerten

 Platine

Anmerkung zur Raumtemperatur
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Der Leitsatz: kühler Kopf und warme Füße hat Bestand.

Eine Kühldecke funktioniert nur, wenn sie Wärme aufnehmen kann, also muss die Decke kühler sein, als irgend ein anderer Körper im Raum. Ein Mensch fühlt diese kühle Fläche mit seiner Hautoberfläche. Ist diese Fläche zu kühl, empfindet der Mensch diesen Umstand als unharmonisch gegenüber der Raumtemperatur. Hebt man nun die Raumtemperatur an, erzeugt man im Beharrungszustand durchaus eine Harmonie.Diese Harmonie wird aber durch die Umgebungsflächen stark beeinflusst. Die operative(empfundene) Raumtemperatur lässt sich berechnen und hilft, die richtige Raumtemperatur für die Dimensionierung der Systeme zu wählen.

 Es ist gewiss falsch, ohne rechnerischen Nachweis die Raumtemperatur auf 1-2 K höher, als die Raumtemperatur nach DIN 1946, anzunehmen. Im Heizfall habe Studien ergeben, dass die Oberflächentemperatur der Decke im Beharrungszustand nicht höher als ca. 32°C sein sollte (entspricht einer Vorlauftemperatur von ca. 35°C). Zum Aufheizen eines Raumes ist eine wesentlich höhere Vorlauftemperatur zulässig. Grundsätzlich wird eine Raumtemperatur wenig von der Vor-/Rücklauf-Anordnung einer Decke beeinflusst. Sinnvoll wird es aber immer sein, den Vorlauf einer Decke dorthin zu legen, wo der größte Bedarf (Kühlen/Heizen) ist.